... zur Langen Nacht in der Region
Unterwegs auf Reisen suchen wir gerne Kirchen auf. Die grossen, bekannten Kirchen, in denen wir mit andern Touristen kulturelle Schätze bewundern. Aber auch die kleine Kirche nebenaussen, die uns ohne grossen Tamtam etwas Ruhe, Einkehr und Atemholen schenkt. Einen Moment der Zwiesprache mit mir selbst, mit meinen Begleitern oder mit Gott.
Wenn wir in der Langen Nacht der Kirchen in Thierachern, Gerzensee, Kirchdorf und Wichtrach mit besonderen Programmen und Angeboten alle Interessierten in unseren Kirchen begrüssen, wollen wir davon etwas spüren. Der Raum der Kirche kann Verortung einer Begegnung zwischen Menschen und Gott werden. Ich bin eingeladen einzutreten, Halt zu machen, ‚Gottesdienst‘ zu feiern in verschiedenster Weise und mit andern Menschen.
Es ist nicht zufällig, wenn die Kirchgemeinden nun für die Lange Nacht auch zur Wanderung von Kirche zu Kirche einladen. Thierachern innerhalb der eigenen Kirchgemeinde, Wichtrach, Gerzensee und Kirchdorf in einem gemeinsamem Gemeinden übergreifenden Projekt.
Als christliche Glaubensgemeinschaft möchten wir immer auch in Bewegung bleiben - suchend, wandernd, offen für eigene neue Erfahrungen, offen für andere Weggenossinnen und -genossen. Glauben und religiöse Orientierung sind nicht ein Fixpunkt, ein einziger Ort oder Moment, eine einmalige Erfahrung und zeitlose Errungenschaft. Nur wenn sich unser Glaube mit unserem Leben in Welt und Umwelt verzahnt, kann er tragend und stützend werden. Das heisst aber, in Bewegung bleiben, immer wieder suchen, neu hinhören und offen sein für Begegnungen, die wir nicht im Vornherein bewirken und planen können. Wenn wir am 25. Mai in Gerzensee, Kirchdorf, Wichtrach und vielen andern Gemeinden durch die Nacht wandern, eintreten in unsere Kirchen und dort einander begegnen und zusammen feiern, möge uns beides wieder erfahrbar werden. Denn unser Leben als christliche Gemeinschaft und Kirche braucht beides – Wanderschaft und Einkehr, Bewegung und Ruhe, Öffnung und Geborgenheit, Weite und Nähe.
Lassen Sie sich einladen, kommen Sie mit in die Nacht, als Gastgeberinnen, Mitgestalter und Gäste.